Rotary-Mitglieder helfen Betroffenen auch ein Jahr nach der Katastrophe
Ein Jahr nach dem stärksten Erdbeben seit fast einem Jahrhundert, das Teile der Türkei und Syriens verwüstete, halfen die Mitglieder von Rotary den Menschen beim Wiederaufbau, indem sie Containerhäuser für Hunderte von Familien, Krankenhausausrüstungen und andere wichtige Hilfsgüter zur Verfügung stellten.
Ein von der Rotary Foundation eingerichteter Katastrophenhilfsfonds, der jetzt für Spenden geschlossen ist, brachte mehr als 2 Millionen USD von Spenderinnen und Spendern aus aller Welt zusammen. Damit konnten 60 Grants finanziert werden, die es Rotary-Mitgliedern ermöglichten, Unterkünfte, medizinische Versorgung und andere notwendige Dinge bereitzustellen.
Bei dem Erdbeben am 6. Februar 2023 kamen mehr als 55.000 Menschen ums Leben und 15 Millionen weitere waren im Süden der Türkei und im Norden Syriens betroffen. Hunderttausende von Menschen leben noch immer in provisorischen Siedlungen in der Türkei und müssen einen zweiten Winter ohne richtige Häuser oder Zugang zu sauberem Wasser und sanitären Anlagen überstehen. In Syrien hat das Erdbeben eine humanitäre Krise verschärft, in der Millionen von Menschen aufgrund von Konflikten, Wirtschaftskrisen und Epidemien bereits in Not waren.
Viele Clubs und Distrikte haben humanitäre Initiativen in den betroffenen Gebieten organisiert. Die drei Distrikte in der Türkei arbeiteten zusammen, um Projekte im Gesamtwert von 10 Millionen US-Dollar durchzuführen.
Unmittelbar nach dem Erdbeben errichteten Rotarier/innen in der Türkei drei Zeltstädte, um 2.000 Familien eine vorübergehende Unterkunft zu bieten. Seitdem haben die Distrikte mit 50.000 USD an Katastrophenhilfe-Zuschüssen und anderen Mitteln zwei Container-Städte errichtet und eine dritte Container-Stadt unterstützt, die von der lokalen Regierung in Ankara gebaut wurde.
Jede Containerstadt umfasst Einheiten aus großen Schiffscontainern für 110 Familien, die mit Betten, Matratzen, Klimaanlagen, Warmwasserbereitern, Kühlschränken, Toiletten, einer Badewanne und Küchen ausgestattet sind. Die Rotary-Mitglieder errichteten in oder in der Nähe der Containerstädte auch mobile Kindergärten und Schulen in Fertigbauweise, ebenso eine Klinik und eine Wäscherei.
Refik Kutluer, Präsident des Rotary Clubs Ankara International, berichtet, dass sein Club für sechs Kinder, deren Gliedmaßen aufgrund von Verletzungen durch das Erdbeben amputiert werden mussten, Prothesen aus den USA besorgt hat. Die Behandlungen waren für die Familien kostenlos.
„Alle diese Kinder sind nach Hause zurückgekehrt und können wieder laufen“, sagt Kutluer. „Sie drücken Rotary immer wieder ihre Dankbarkeit aus und sagen, dass sie sich nach dem Erdbeben hoffnungslos gefühlt haben, aber jetzt haben sie wieder ein Leben.“
Der Ankara International Club stellte außerdem ein mobiles wissenschaftliches Labor und ein Klassenzimmer für das Ata College zur Verfügung, das durch das Erdbeben fast vollständig zerstört wurde. Die Schule hat bei dem Beben 26 Schüler, zwei Lehrer und zwei Angestellte verloren. Der Unterricht wird in Fertighäusern abgehalten.
„Alle Schüler sind Erdbebenopfer, die versuchen, sich zu erholen, während sie den Unterricht besuchen“, sagt Kutluer. „Die Schule ist wie ein Zuhause für sie, und sie sind dankbar für alle, die ihnen mit Liebe und Respekt begegnen.“
Rotary- und Rotaract-Mitglieder haben auch wichtige Ausrüstung für ein Krankenhaus in Antakya gekauft. Mit zwei Zuwendungen in Höhe von 50.000 USD beschaffte der Distrikt 2430 ein Ultraschallgerät, das von der Krankenhausverwaltung angefordert wurde, sowie Geräte zur Durchführung von Darmspiegelungen und Endoskopien.
Auch ein Jahr nach den Erdbeben helfen die Mitglieder von Rotary weiter den Menschen im Katastrophengebiet.
- Februar 2024