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Past RI-Präsident Clem Renouf, eine der treibenden Kräfte hinter Rotarys Initiative zur Ausrottung der Kinderlähmung, verstorben

RI-Präsident 1978/79 Clem Renouf erinnert sich an Gespräche mit Mitgliedern aus der Rotary-Führungsspitze, als sich die Organisation der Ausrottung der Kinderlähmung zuwandte.

Sir Clem Renouf, der als Präsident von Rotary International 1978/79 dazu beitrug, dass sich Rotary als oberstes Ziel der weltweiten Ausrottung der Kinderlähmung annahm, ist kürzlich im Alter von 99 Jahren verstorben.

Renouf war 70 Jahre lang Mitglied des Rotary Clubs Nambour, Queensland, Australien. Er diente als RI Director, Foundation Trustee, Governor, RI-Ausschussmitglied und -vorsitzender sowie als Diskussionsleiter bei der International Assembly.

Anfang 1979 las Renouf auf einem Heimflug von den Philippinen in einer Zeitschrift einen Bericht über die Ausrottung der Pocken. Das brachte ihn auf die Idee, dass Rotarys damals gerade eingeführte Health, Hunger and Humanities (3-H) Grants zur Ausrottung einer weiteren Krankheit eingesetzt werden könnten. Diese Grants ermöglichten zum ersten Mal die Durchführung von Rotary-Projekte durch mehr als nur einen Club oder Distrikt.

Renouf beriet sich mit seinem Freund John Sever, der zu dieser Zeit Governor in Maryland und Leiter der Abteilung für Infektionskrankheiten an den National Institutes of Health in den Vereinigten Staaten war. Der Zufall wollte es, dass Sever mit Jonas Salk und Albert Sabin befreundet war, die in den 1950er- und 1960er-Jahren Polio-Impfstoffe entwickelten. Nach einigen Recherchen schlug Sever Polio als aussichtsreichste Krankheit vor, gegen die Rotary etwas unternehmen könnte.

„Clem setzte sich dann die Ausrottung der Kinderlähmung als weltweites Projekt von Rotary zum Ziel“, schrieb Ray Klinginsmith, Präsident von Rotary International 2010/11, in einer Würdigung Renoufs. Im November 1979 beschloss daraufhin der RI-Zentralvorstand, die Ausrottung der Kinderlähmung als ein Hauptziel des 3-H-Programms festzulegen.

Renouf war maßgeblich an der Beschaffung von Finanzmitteln für die ersten Schritte der Initiative beteiligt. „Um Geld zu sammeln, bat Clem alle Clubs um eine Barspende von etwa 15 US-Dollar pro Mitglied für Hilfsprojekte und der Appell brachte die überwältigende Summe von 7 Millionen US-Dollar ein“, schrieb Klinginsmith weiter. „Ein Teil dieses Geldes wurde dann zur Finanzierung des ersten Polio-Impfprojektes auf den Philippinen verwendet ... Der Erfolg war überzeugend.“

1985 rief Rotary das PolioPlus-Programm ins Leben und leitete später zusammen mit seinen Partnern - nationalen Regierungen, der Weltgesundheitsorganisation, den U.S. Centers for Disease Control and Prevention und UNICEF - die Globale Initiative zur Ausrottung der Kinderlähmung (GPEI). Die GPEI setzt sich weiterhin für die weltweite Ausrottung der Kinderlähmung ein.

Renouf diente während des Zweiten Weltkriegs in der Royal Australian Air Force. Nach dem Krieg war er Buchhalter und Partner in der Firma Renouf and Clarke. Er war Mitarbeiter des Chartered Institute of Secretaries and Administrators und ein Fellow der Australian Society of CPAs, später CPA Australia. Er war auch einer der Gründer von Sundale Garden Village, einer Einrichtung für ältere Menschen.

Rotary zeichnete Renouf für seine außergewöhnlichen Leistungen für PolioPlus mit dem PolioPlus Pioneer Award aus. Außerdem erhielt er die Auszeichnung für selbstloses Dienen (Service Above Self Award), die Ehrung der Rotary Foundation für verdienstvolle Leistungen (Rotary Foundation Citation for Meritorious Service) und die Auszeichnung der Rotary Foundation für hervorragende Dienste (Rotary Foundation Distinguished Service Award). Er war Gönner und Großspender der Rotary Foundation und Mitglied der Paul Harris Society und der Bequest Society.

Klinginsmith beschrieb Renouf als eine stille, jedoch mit einem natürlichen Talent ausgestattete Führungspersönlichkeit.

„Clem war immer freundlich und unterstützte jüngere Rotary-Mitglieder, und durch ihn erhielt ich die Möglichkeit, ein Teil von Rotary zu werden“, schrieb Klinginsmith. „Ohne die von Clem und seinem Team erzielten Verbesserungen wäre Rotary nicht auf dem hohen Niveau, auf dem es sich heute bewegt.“