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Erster RPIC von Rotaract spricht über Kreativität, Gemeinschaft -- und Hüte

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Letztes Jahr im August gab es an einem ganz normalen Tag in einem Park im dänischen Kopenhagen etwas Außergewöhnliches zu sehen: eine Kette Läufer/innen mit wippenden rosa Luftballons. Die Ballonträger/innen gehörten zu „Run With Rotaract“, einem Event, das die Rotaract Clubs des Distrikts 1470 bereits seit drei Jahren veranstalten, um Geld für Bildung in Malawi zu sammeln.

Die Luftballons dienten den etwa 65 teilnehmenden Läufer/innen als Tickets. Außerdem hatten sie laut Philip Flindt vom Rotaract Club København Nord eine weitere wichtige Funktion: Sie erregten öffentliche Aufmerksamkeit.

„Die Läufer/innen mit den rosa Luftballons waren ein ungewöhnlicher Anblick“, kommentiert Flindt. „Damit haben wir Menschen in der Gegend um den Park erreicht. Sie haben gefragt: ‚Ist das ein Junggesellen- oder ein Junggesellinnenabschied? Warum laufen Sie mit diesen Ballons herum?‘“

Flindt mangelt es nie an kreativen, aufsehenerregenden Ideen. Damit ist klar, warum er als erstes Rotaract-Mitglied als Rotary Public Image Coordinator (RPIC) für die Zone 18 fungiert. Er wirbt für Rotaract, seit er am 13. März 2013 an der Gründung seines Clubs beteiligt war. Wie er anmerkt, ist dieses Datum der Jahrestag der offiziellen Anerkennung des ersten Rotaract Clubs im Jahr 1968.

„Philip leistet bei der Werbung für Rotaract Fantastisches“, so Becky Giblin, die Mitglied im Rotaract Club Auckland City (Neuseeland) sowie im Rotary Club for Global Action District 5150 ist. „Wenn sich ihm eine Gelegenheit bietet, vertritt er nicht nur alle Rotaract-Mitglieder auf die bestmögliche Weise, sondern sorgt zudem dafür, dass andere Rotaract-Mitglieder vergleichbare Möglichkeiten erhalten.“

Rotaract-Mitglied Philip Flindt fungiert als Koordinator für die Öffentlichkeitsarbeit von Zone 18.

Als einer der größten Rotaract-Fans ist Flindt immer auf der Suche nach neuen Gelegenheiten zum Ausbau von Rotaract und dessen Reichweite. Auf dem Höhepunkt der COVID-19-Pandemie gehörte er zu den Initiatoren von World of Rotaract, einer rund um die Uhr laufenden Videokonferenz, die Menschen die Möglichkeit bot, in Kontakt zu bleiben. Daraus hat sich letztendlich ein weltweites Netzwerk entwickelt.

„Anfangs ging es darum, dass es den Leuten gut geht und sie einfach miteinander reden können“, erinnert sich Flindt. „Wir hatten Konferenzen mit 500 Teilnehmern und Teilnehmerinnen. Wir hatten Onlinepartys. Ich bin DJ und habe bei etwa zehn Onlinepartys für Hunderte Leute aufgelegt. Wir haben Vorträge sowie Spiele- und Filmabende veranstaltet. Man hat sich bei Zoom kennengelernt und daraus hat sich eine Möglichkeit der Zusammenarbeit entwickelt.

Laut Giblin hat World of Rotaract bei der gemeinsamen Arbeit an Projekten geholfen und dafür gesorgt, dass besonders enge Bindungen entstanden sind. Hierzu gehört auch ihre Freundschaft mit Flindt.

„Wenn man bedenkt, dass wir uns nie persönlich getroffen haben, ist es schon erstaunlich, was für ein Vertrauen und was für eine Freundschaft sich entwickelt hat“, sagt sie. „Das World of Rotaract-Team ist nicht einfach eine Community, sondern eine Familie, die sich in alle Ecken der Welt erstreckt.“

Das Fail-Fast-Projekt und die Sache mit den "Hüten"

Flindt empfiehlt zur Ideenfindung für kreative Konzepte wie World of Rotaract das aus der Wirtschaft bekannte Fail-Fast-System. 

„Räumen Sie alle schlechten Ideen so schnell wie möglich aus dem Weg und konzentrieren Sie sich auf Ideen, die funktionieren“, erläutert er. „Betrachten Sie Projekte bei der Durchführung nicht isoliert. Setzen Sie gleichzeitig den Hut für Mitgliedschaft, den Hut für die Foundation und den Hut für die öffentliche Wahrnehmung auf. Oder tun Sie sich in einer Gruppe zusammen und verteilen Sie die Hüte.“

Dieses "Hutkonzept" hat Initiativen wie die Kampagne Give Every Child a Future (GECAF) hervorgebracht. Ziel von GECAF ist die Impfung von 100.000 Kindern in neun Inselstaaten im Pazifik zum Schutz vor Humanen Papillomaviren, Rotaviren und Pneumokokken. Beim Event „Move for GECAF“ setzten sich die Rotaracter buchstäblich in Bewegung. Sie posteten Bilder und Videos in Social Media von Leuten, die laufen, tanzen, Liegestütz machen oder Schilder präsentieren, die zeigen, wie viele Spenden sie gesammelt haben. 

Flindt schätzt Projekte, die mehreren Zwecken auf einmal dienen. Der Erfolg von Run With Rotaract besteht laut ihm nicht nur aus den gesammelten 100.000 US-Dollar. 

„Wir haben nicht nur ein Stipendium für einen Schüler in Malawi finanziert. Wir haben ein Bewusstsein in unserer Gemeinde vor Ort geschaffen“, merkt er an. „Es geht darum, etwas zu bewirken. Wer nicht laufen konnte, konnte gehen oder sich unter die Zuschauer mischen. Unter den Teilnehmern und Teilnehmerinnen waren Schwangere, Kinder in Kinderwagen und viele mehr. Das ist sozusagen der vierte Punkt von Rotarys Aktionsplan, die Fähigkeit zur Anpassung an die Umgebung.“

Flindt hat viel gelernt, seit er RPIC geworden ist. Die Zone 18, zu der neben seinem Heimatland Dänemark auch Färöer, Grönland, Island, Litauen, Norwegen, Polen und Schweden gehören, ist extrem vielfältig. Aus diesem Grund überdenkt Flindt seinen ursprünglichen Plan, seine Reiseausgaben auf ein Minimum zu beschränken.

„Mir ist klar, dass ich reisen muss“, sagt er. „Ich muss die Distrikte besuchen und vor Ort sein. Ich muss Kontakte knüpfen und sicherstellen, dass wir uns verstehen.“

 

Die Welt-Rotaract-Woche 2023 findet vom 13. bis 19. März statt.