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Für den Frieden: Jugendaustausch-Alumnus arbeitet mit Dalai Lama und Erzbischof Tutu

Brian Rusch hat mit zwei der einflussreichsten Männer der letzten 100 Jahre zusammengearbeitet: zuerst mit dem Dalai Lama und heute mit Erzbischof Desmond Tutu. „Die Arbeit mit diesen beiden Persönlichkeiten ist sehr inspirierend. Ich bin mir sicher, dass wir noch viel mehr tun können, um eine neue Generation für ihre Lehren zu interessieren“, sagt Rusch, der im Juni 2015 Geschäftsführer der Desmond Tutu Friendensstiftung wurde. Rusch ist ein Rotary-Jugendaustausch-Alumnus und begann seine Karriere im Bereich der Mode-Medien. Sein verstorbener Großvater – ein Rotarier – motivierte ihn jedoch dazu, einen anderen Berufsweg einzuschlagen.

Brian Rusch hat mit dem Dalai Lama und Erzbischof Desmond Tutu zusammengearbeitet.

Frage: Was gefällt Ihnen am meisten an Ihrer Arbeit für die Stiftung des Erzbischofs? 

Antwort: Ich liebe die Arbeit für den Frieden. Doch es liegt mir besonders am Herzen, die Leistungen dieser beiden Ikonen hervorzuheben. Ich finde es erstaunlich, wie viele Hochschulstudenten nicht wissen, wer Desmond Tutu ist. Er und der Dalai Lama haben sich sehr stark für Frieden und Gerechtigkeit engagiert und ich möchte den Menschen vermitteln, welche Anstrengungen sie auf sich genommen und für welche Anliegen sie gekämpft haben. Die Menschen sollen wissen, dass in Heilung und Aussöhnung große Hoffnung steckt. 

Frage: Auf welche Weise hat der Rotary-Jugendaustausch (in Recife, Brasilien, 1988-89) Ihr Leben beeinflusst?

Antwort: Ich wuchs in Grand Lake (Colorado, USA) auf, einem Städtchen mit nur 300 Einwohnern – eine wunderschöne, aber sehr ländliche Gegend. Eine Millionenstadt kennenzulernen hat mein Weltbild enorm erweitert. In Recife habe ich Armut und Reichtum in einem Ausmaß erlebt, das ich zuvor nicht kannte, und das hat mir die Augen geöffnet. Ich rate all meinen Freunden, die Kinder haben, diese am Rotary-Jugendaustausch teilnehmen zu lassen.

Frage: Sie sind von der Modewelt zur Welt-Friedensförderung gekommen. Was hat zu diesem Karrierewechsel geführt? 

Antwort: Als mein Großvater Warren J. Ramler, ein Rotarier, sehr krank war, ging ich zu ihm, um an seiner Seite zu sein. Nach seinem Tod dachte ich über sein Leben nach und mir wurde bewusst, dass ich meine Arbeit neu ausrichten und Gutes tun wollte. Ich wurde Leiter der Kommunikationsabteilung der gemeinnützigen Organisation „Project Happiness“ und dadurch wurde ich gleichzeitig ehrenamtlicher Social-Media-Berater für die Dalai Lama Stiftung. Ich hörte beim „Project Happiness“ auf und arbeitete als stellvertretender Direktor der Stiftung. Dadurch wiederum lernte ich Erzbischof Tutu kennen. Und als dessen Stiftung Fördergelder für die Einstellung eines Geschäftsführers erhielt, bewarb ich mich auf die Stelle. 

Frage: Was genau machen Sie bei der Desmond Tutu Friedensstiftung?

Antwort: Ich leite alle Belange der Stiftung – vom Fundraising über die Programmerstellung bis zur Betriebs- und Personalführung. Wir möchten junge Menschen dazu anregen, Change-Maker zu werden, fußend auf dem Leben und Aktivismus des Erzbischofs. Dazu dient vor allem unser Programm „Peace3“, durch das junge Menschen lernen, inneren Frieden zu entwickeln und diesen nach außen zu Freunden, Familie und in das Gemeinwesen zu tragen. 

Frage: Was haben Sie durch die Arbeit mit Desmond Tutu gelernt?

Antwort: Durch Südafrikas jüngste Geschichte hindurch bewahrte er immer Hoffnung und motivierte andere dazu, Hoffnung zu haben. Für mich ist das sowohl auf persönlicher als auch auf beruflicher Ebene wichtig. Außerdem habe ich gelernt, dass Frieden keine passive Sache ist. Desmond Tutu hat nicht einfach die Hände in den Schoß gelegt, er hat für Frieden gekämpft.

– Anne Stein

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