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Welt-Polio-Tag feiert weiteren Meilenstein im Kampf gegen die Kinderlähmung

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Rotary und dessen Partner in der Global Polio Eradication Initiative (GPEI) feiern an diesem Welt-Polio-Tag einen wichtigen Meilenstein: die Bestätigung, dass eine zweite Art des wilden Poliovirus ausgerottet wurde, was ein wichtiger Schritt auf dem Weg zum Ziel einer poliofreien Welt ist.

Dr. Tedros Adhanom Ghebreyesus, Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO), gab die historische Leistung in einer Videoansprache während des Global Online Update von Rotary am 24. Oktober bekannt. Er sagte, dass eine unabhängige Kommission von Gesundheitsexperten die globale Ausrottung des Typ-3-Stammes bescheinigt habe. Seit im November 2012 der letzte Fall von Polio, verursacht durch diesen Virusstamm, in Nigeria gemeldet wurde, kam Typ-3 weltweit nicht mehr vor. Der Typ-2-Stamm wurde 2015 als ausgerottet zertifiziert.

"Das lässt nur noch das wilde Poliovirus Typ 1 übrig", sagte Tedros. Er lobte auch den langen Kampf von Rotary gegen Polio. "Alles, was Sie (Rotary) getan haben, hat uns an den Rand einer poliofreien Welt gebracht."

Tedros wog die gute Nachricht mit einer gewissen Vorsicht ab und sagte, dass der größte Feind der globalen Ausrottung die Selbstzufriedenheit sei. Er ermutigte die Rotarier, ihre Bemühungen zu verdoppeln.

Rotary und seine Partner in der Global Polio Eradication Initiative haben dazu beigetragen, mehr als 2,5 Milliarden Kinder in 122 Ländern gegen Polio zu impfen.

"Wir müssen den Kurs halten. Gemeinsam können wir sicherstellen, dass die Kinder der Zukunft Polio nur noch aus Geschichtsbüchern kennen."

"Wenn wir jetzt mit dem Impfen  aufhören würden, würde das Virus wieder auftauchen und könnte jedes Jahr wieder mehr als 200.000 neue Fälle verursachen", sagte Tedros. "Wir müssen den Kurs halten. Gemeinsam können wir sicherstellen, dass die Kinder der Zukunft Polio nur noch aus Geschichtsbüchern kennen."

Das diesjährige Programm des Welt-Polio-Tags von Rotary, UNICEF und der Bill & Melinda Gates Foundation wurde auf Facebook in mehreren Sprachen und Zeitzonen auf der ganzen Welt übertragen. Dabei waren der TV-Moderator und Paralympic-Medaillengewinner Ade Ade Adepitan, Supermodel und Polio-Botschafterin Isabeli Fontana, Wissenschaftspädagoge Bill Nye und die Schauspielerin Archie Panjabi.

Das Programm zeigte auch Aufnahmen von drei Rotary-Mitgliedern, die sich in ihren Heimatländern Indien, Pakistan und der Ukraine für den Schutz von Kindern vor Polio einsetzen. In Pakistan arbeitet Rotarierin Tayyaba Gul mit einem Team von Gesundheitspersonal zusammen, um Mütter über die Bedeutung der Polioimpfung ihrer Kinder  aufzuklären. Dr. Hemendra Verma aus Indien ermutigt seine rotarischen Mitstreiter und Partner, dafür zu sorgen, dass Gesundheitsfachkräfte und ehrenamtliche Helfer jedes Kind erreichen können. Und der ukrainische Rotarier Sergii Zavadskyi beaufsichtigt ein Lobby- und Sensibilisierungsprogramm einschließlich öffentlicher Veranstaltungen und Kampagnen in sozialen Medien, um Menschen aufzuklären, die Impfungen ihrer Kinder ablehnen. Diese drei Vertreter der weltweiten Kampagne zeigen, was es bedeutet, sich im Kampf gegen diese Krankheit zu engagieren.

 

Rotary-Mitglieder im Kampf gegen die Kinderlähmung, von links, Tayyaba Gul, Dr. Hemendra Verma und Sergil Zavadskyi.

Ade Adepitan, der als Kind in Nigeria mit Polio infiziert wurde, lobte die Bemühungen in diesem Land, aus dem seit nunmehr über drei Jahren keine Infektion mit dem wilden Poliovirus gemeldet wurde. "Das sind großartige Neuigkeiten", sagte Adepitan.

Der Meilenstein Nigerias ebnet den Weg für die Zertifizierung der gesamten afrikanischen WHO-Region als poliofrei im nächsten Jahr. Adepitan erinnerte daran, wie weit der Kontinent damit gekommen ist, und betonte, dass Afrika noch vor einem Jahrzehnt fast 75 Prozent aller Poliofälle weltweit meldete.

"Heute stehen mehr als eine Milliarde Afrikaner an der Schwelle zu einer Zukunft, in der Polio eine Krankheit der Vergangenheit ist", sagte er. "Aber damit nicht genug. Wir streben nach einem noch größeren Triumph - einer Welt ohne Polio. Ich kann es kaum erwarten."

Der Wissenschaftler Bill Nye sprach über die Abneigung einiger Leute, Impfstoffe zu verwenden. "Da das Gespräch über Impfstoffe immer feindseliger wird, sehen wir eine Zunahme der Ausbrüche vermeidbarer Krankheiten. Es sind nicht nur Masern. Es ist ein Rotavirus. Tetanus. Sogar Polio", sagte er und hielt dagegen: "Die Meinung der Wissenschaft über Impfungen ist eindeutig. Es gibt keinen Zweifel."

Er vervies weiter darauf, was Rotary und seine Partner seit 1988, als die GPEI gegründet wurde, erreicht haben. Vor drei Jahrzehnten betraf die Krankheit 350.000 Kinder in einem Jahr. Aufgrund massiver Impfkampagnen auf der ganzen Welt ist die Zahl der Poliofälle um mehr als 99,9 Prozent gesunken.

"Das ist so konkret, wie eine Beweislage für die Präventivmedizin nur sein kann", sagte Nye.

Das Global Online Update zum Welt-Polio-Tag 2019 von Rotary hebt die Einsätze an vorderster Front hervor, die die Ausrottung von Polio ermöglichen, ebenso wie die Meilensteine, die das Programm im vergangenen Jahr erreicht hat.

2019 zeigt, dass Herausforderungen bleiben

Trotz dieser Erfolge nehmen die Poliofälle in Gebieten Afghanistans und Pakistans zu, zwei Ländern, die immer noch vor enormen Herausforderungen stehen. Sie sind schwer zu erreichen und zu bereisen, sie sind oft nicht sicher genug, damit Impfer ihre Arbeit verrichten können, und die Menschen sind sehr mobil. Im gesamten Jahr 2018 meldeten diese beiden Länder nur 33 wilde Poliovirus-Fälle. Die Fallzahl für 2019 ist bisher 88, und Gesundheitsexperten sagen weitere Fälle voraus.

Michel Zaffran, Direktor für die Ausrottung von Polio bei der WHO, sprach über die erhöhte Zahl von Fällen in Afghanistan und Pakistan. "Im Kern ist die Ausrottung von Polio sehr einfach. Wenn Sie genügend Kinder in bestimmten Gebieten impfen, dann hat das Virus keinen Platz zum Verstecken und verschwindet schließlich", sagte Zaffran.

Es werde komplizierter, sagte er weiter, wenn Tausende von Kindern in einigen Gebieten nicht geimpft werden könnten. "Die Gründe dafür sind sehr unterschiedlich in beiden Ländern, von Provinz zu Provinz", fügte er hinzu. "Es könnte daran liegen, dass der Zugang aufgrund von Unsicherheit, fehlender Infrastruktur, mangelnder Versorgung mit sauberem Wasser, unzureichender Planung von Kampagnen, Widerstand der Bevölkerung und anderen Gründen behindert wird."

Um jede weitere Ausbreitung der Krankheit zu bekämpfen, sagte Zaffran, dass Gesundheitspersonal jeden Bereich auswertet. So soll klar ermittelt werden, warum Kinder übersehen werden und wie man darauf regieren kann.

Dieser Ansatz ähnelt dem, mit dem Gesundheitsexperten die letzten Hürden in Indien genommen haben, das 2014 für poliofrei erklärt wurde.

"Ich ermutige Rotarier überall, sich weiterhin zu engagieren und optimistisch zu bleiben", sagte Zaffran. "Sammeln Sie weiterhin Gelder und klären Sie auf, sprechen Sie mit Regierungsvertretern. Wir stehen wirklich an der Schwelle, eine Krankheit erst zum zweiten Mal in der Geschichte der Menschheit auszurotten."

Wenn sie ausgerottet wird, folgt Polio den Pocken als zweite menschliche Krankheit, die aus der Welt geschafft wurde.

Rotary hat seit der Einführung des PolioPlus Programms im Jahr 1985 mehr als 2 Milliarden Dollar zur Ausrottung von Polio beigetragen und ist bestrebt, jährlich 50 Millionen Dollar für Aktivitäten zur Ausrottung von Polio aufzubringen. Aufgrund einer 2:1-Bezuschussung-Vereinbarung mit der Bill & Melinda Gates Foundation bedeutet dies, dass 150 Millionen Dollar pro Jahr für die Erfüllung des Versprechens von Rotary an die Kinder der Welt aufgewendet werden: Kein Kind wird jemals wieder unter den verheerenden Folgen von Polio leiden.

 

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