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Rotarier steigt der Welt aufs Dach

Obwohl er in den Niederlanden aufwuchs, einem Land, das teilweise unter dem Meeresspiegel liegt und keine Berge hat, träumte Olivier Vriesendorp schon lange vom Höhenbergsteigen. Als Teenager las er einen Artikel im National Geographic über eine Himalaya-Expedition. „Ich war sehr beeindruckt von den Männern, die unter extremen Bedingungen an Orten kletterten, zu denen sich nur wenige Menschen vorgewagt hatten“, sagt Vriesendorp, der im Mai erfolgreich eine Expedition zum Gipfel des Mount Everest abgeschlossen hat.

Doch Vriesendorp, der 47 Jahre alt und Mitglied im Rotary Club Amstelveen ist, hat nicht nur den Everest erklommen. Mit der Besteigung des höchsten Berges der Welt hat er eine ganze Gipfelsturm-Serie abgeschlossen und sein Ziel erreicht, den höchsten Berg jedes Kontinents zu besteigen - die sogenannten Seven Summits.

Olivier Vriesendorp hat den Mount Everest bestiegen.

Mit freundlicher Genehmigung von Olivier Vriesendorp

Der zweifache Vater war bereits in hervorragender Verfassung, als er die ersten sechs Gipfel bestieg, aber für den Everest verbesserte er das Training noch einmal. Acht Monate lang machte er täglich Belastungs- und Basistraining und wanderte an Wochenenden üblicherweise 24 Kilometer mit einem schweren Rucksack. Sechs Wochen vor der Reise schlief Vriesendorp jede Nacht in einem speziellen Zelt, dem sauerstoffreduzierte Luft zugeführt wurde, um das Risiko zu minimieren, während des Aufstiegs höhenkrank zu werden. 

Anfang April reiste er nach Tibet. Das Expeditionsteam verbrachte Wochen damit, sich an die niedrigen Sauerstoffbedingungen des Berges anzupassen. Der Gipfeltag (21. Mai) dauerte 18 Stunden und war der schwierigste Teil des Anstiegs, mit extrem steilen, exponierten Abschnitten. „Es ist super kalt und man muss aufpassen, dass Finger und Zehen nicht erfrieren“, erklärt er. 

Vriesendorp, dessen Daunenanzug mit Rotary-Aufnähern versehen war, trug außerdem eine Rotary-Foundation-Flagge bei sich. Auf dem Gipfel holte er sie heraus und ließ sie 15 Minuten lang auf der Spitze der Welt wehen. (Leider musste er die Flagge wieder mitnehmen, weil über den Gipfel fast das ganze Jahr über Winde von gut 200 km pro Stunde hinwegpeitschen, die die Flagge einfach weggeblasen oder zerstört hätten.) 

Über seine jüngste Leistung sagt Vriesendorp: „Ich hoffe, dass ich meinen achtjährigen Zwillingssöhnen mit dieser Aktion zeigen konnte, dass man jedes Ziel – ob beim Bergsteigen oder in einem anderen Bereich – erreichen kann, wenn das Ziel klar definiert ist, wenn man entschlossen ist und wenn man hart dafür arbeitet.“

–Anne Stein

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