Laut einem Bericht von UNICEF und der Weltgesundheitsorganisation aus dem Jahr 2012 macht Ghana große Fortschritte bei der Versorgung seiner Bevölkerung mit sauberem Trinkwasser. Mangel herrscht in dem afrikanischen Land jedoch weiterhin an hygienischen Lebensverhältnissen.
Nur circa 14% aller Menschen in Ghana haben Zugang zu sanitären Einrichtungen - die United Nations Millennium Development Goals sahen bis 2015 eigentlich eine Versorgung von 54% der Bervölkerung vor. Eine Lösung des Problems ist nicht einfach, da saubere Latrinen und Toiletten Entsorgung und Wartung vorausetzen; zudem ist Aufklärung im Bereich Hygiene dringend erforderlich.
Die H2O Collaboration, eine Partnerschaft zwischen Rotary und der U.S. Agency for International Development (USAID), hat sich diesem Problem angenommen und zwischen 2009 und 2013 bereits 2 Millionen USD in Wasser- und Hygiene-Initiativen in Ghana investiert: in Brunnen, Latrinen an Schulen, öffentliche Toiletten und Duschen und Wasserversorgungssysteme in ländlichen Gebieten. Ähnliche Investitionen wurden auch in der Dominikanischen Republik und den Philippinen getätigt.
Rotary und USAID schlossen sich zudem mit Ghanas Community Water and Sanitation Agency zusammen, um lokale Wasser- und Hygiene-Ausschüsse einzurichten, die die angestoßenen Verbesserungen weiter überwachen. Durch eine Zusammenarbeit mit Ghanas Bildungsministerium konnte auch der Hygieneunterricht an Schulen ausgebaut werden.
In diesem Jahr will die H2O Collaboration weitere 4 Millionen USD in Ghana, der Dominikanischen Republik, den Philippinen und Uganda investieren, um die erfolgreiche Arbeit fortzusetzen.
Gemeinsam stark
Rotary und USAID ergänzen sich gegenseitig durch ihre jeweiligen Stärken. Rotarys globales Netzwerk an Mitgliedern sammelt Spenden und überwacht Einsätze. USAID bringt die technische Unterstützung mit, um Initiativen zu entwerfen und umzusetzen und arbeitet am Ausbau lokaler Kapazitäten, die die neu geschaffenen Systeme auf Dauer betreuen und in Stand halten.
"Die Zusammenarbeit mit USAID war großartig, denn sie sind seit Jahren im Entwicklungsbereich tätig und werden durch die US-Regierung unterstützt", so Ako Odotie, Mitglied im Rotary Club Tema, Accra und im Ausschuss zur Überwachung der Einsätze in Ghana.
Zu Beginn des Einsatzes in Ghana richtete Rotary einen Gastgeberausschuss aus lokalen Rotariern ein, die das Projekt leiten. Die Ausschussmitglieder kamen mit Vertretern von USAID und der Community Water and Sanitation Agency zusammen, um gemeinsam zu entscheiden, wo die Lage im Land am schwerwiegendsten war. Man entschied sich für die Regionen Volta, Eastern, Central und Greater Accra. 114 Gemeinwesen wurden Rotary zugeteilt, die von 16 Clubs betreut werden.
Die Clubs trafen sich mit Vertretern jedes Gemeinwesens und holten sich deren Input, bevor die Projekte gestartet wurden. Örtliche Wasser- und Hygiene-Ausschüsse nahmen ebenfalls an den Entscheidungsprozessen teil und richteten Konten ein, sammelten Gebühren für laufende Kosten unter den Bewohnern ein und ließen sich in der Instandhaltung der Wasser- und Hygienesysteme ausbilden. Vertreter lokaler Regierungseinheiten und der Community Water and Sanitation Agency kontrollieren die Projekte regelmäßig und prüfen Berichte aus den Gemeinwesen.
Nachhaltigkeit
"Einige der Wasser- und Hygiene-Ausschüsse nehmen sogar so viel Gebühren von Nutzern ein, dass sie Systeme noch erweitern konnten", so Odotie. "In einem Gemeinwesen, wo wir ein Bohrloch gruben, erhielten sie zusätzliche Mittel von einer Kirchen und bauten ein komplettes Wassersystem aus".
"Nachhaltigkeit ist ein wichtiger Aspekt des Projekts", sagt Robert Holden, internatinaler Projektsponsor aus Rotary Distrikt 7630 (Delaware und Maryland, USA). "Als wir in ein Dorf kamen, zeigten sie uns ihr Sparbuch und ihre Kontoauszüge, die genug Geld auswiesen, um das Projekt dauerhaft am Laufen zu halten."
Für Odotie, so sagt er, war es eine echte Bereicherung zu sehen, wie die Dorfbewohner auf all die Verbesserungen reagieren. "Die Freude und Dankbarkeit auf ihren Gesichtern ist oftmals sehr bewegend. Wenn man ihnen Zugang zu Wasser verschafft - sauberem Wasser, im Gegensatz zu dem, was sie gewohnt waren, zu trinken - sieht man sofort, wie sich ihre Gesundheit verbessert. Genau dafür lebe ich. Das macht Rotary zu dem, was es ist".
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