Der Gesetzgebende Rat (Council on Legislation) 2016 wird mit Sicherheit als eine der richtungsweisenden Tagungen in die Geschichte eingehen. Die Vertreter aus allen Distrikten von Rotary sprachen sich nicht nur für mehr Flexibilität und Freiheiten für Clubs in Fragen der Mitgliedschaft und Gestaltung ihrer Treffen aus, sondern verabschiedeten auch eine Beitragserhöhung, die die Gestaltung von wichtigen Programmen (Website, Tools u.a.) für die Zukunft sichert. Damit wurde der Rat seiner wichtigen Funktion als Beschlussorgan gerecht, das die Weichen für die zukünftige Entwicklung der Organisation stellt.
Schon früh in der Sitzung wurde klar, dass es um die Zukunft geht, als zwei Vorlagen des Zentralvorstands zu mehr Flexibilität eine Mehrheit der Stimmen erhielten. Clubs können demnach ihre Treffpunkthäufigkeit und -modalitäten selbstbestimmter gestalten, außerdem werden die Bestimmungen für eine Mitgliedschaft gelockert (anstatt von sechs vormaligen Kriterien gilt jetzt nur noch, dass ein/e Kandidat/in nur noch über einen tadellosen Charakter und die Bereitschaft zum Engagement verfügen muss).
Die Erhöhung der Beiträge wurde beschlossen, nachdem Projektionen zeigten, dass ohne diese Programmkürzungen notwendig würden, und dass die Betriebsreserve bis 2020 unter die festgelegte Mindestgrenze fallen würde. Die neuen Pro-Kopf-Jahresbeiträge betragen nun 60,- USD für 2017/18, 64,- USD für 2018/19 und 68,- USD für 2019/20. Danach müssen die Beitragshöhen erneut vom Rat erörtert werden.
"Wir müssen jetzt über den Status quo hinausdenken", sagte dazu RI Vizepräsident Greg E. Podd. "Wir müssen an die Zukunft denken."
Podd führte weiter dass, dass die neuen Mittel für die Verbesserung von Mein Rotary dienen würden, ferner der Entwicklung von Ressourcen für eine bessere Cluberfahrung, eine vereinfachte Berichterstattung für Clubs und Distrikte, Website-Zugang für Rotaracter und Systemanpassungen, die im Zuge sich beständig ändernder globaler Bestimmungen notwendig würden.
Weitere Ratsbeschlüsse:
- Einrichtung eines Council on Resolutions, der jährlich online zusammentreten wird, um Resolutionen an den Board zu erörtern und so Freiraum für den alle drei Jahre zusammentretenden Gesetzgebenden Rat zu schaffen. Die Mitglieder des Resolutionsrates werden auf drei Jahre gewählt. mit dieser Maßnahme soll die Ratstagung um einen Tag gekürzt werden können, was Ersparnissen von 300.000 USD entsprechen könnte.
- Rotaracter können zukünftig Mitglieder von Rotary Clubs werden, während sie noch Rotaract angehören. Damit soll der Tatsache Rechnung getragen werden, dass nur 5 Prozent aller Rotaract Mitglieder ihren Weg in einen Rotary Club finden. Durch die neue Maßnahme sollen die Nachwuchsmitglieder mehr Optionen für einen Wechsel bekommen.
- Die Unterscheidung zwischen E-Clubs und traditionellen Clubs wird zukünftig fortfallen, da es nach der neuen Beschlusslage den Clubs überlassen sein wird, in welcher Form sie ihre Treffen gestalten. Clubs, die das "E-" in ihrem Namen haben, dürfen das aber weiterführen.
- Jeder Bezug auf Beitrittsgebühren wird aus der Satzung entfernt. Die Befürworter dieses Antrages argumentierten, dass sich ein solcher Beitrag nicht mehr mit einem modernen Image von Rotary vereinen lasse.
- Es wurde ein ständiger Mitgliedschaftsausschuss eingerichtet; damit wurde berücksichtigt, dass die Förderung der Mitgliedschaftsentwicklung eine der vordringlichen Notwendigkeiten der Organsiation ist. Daneben wurde der Kampf gegen Polio erneut einstimmig als die Hauptpriorität von Rotary bestätigt.
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